Das Nachdenkliche und Wehmütige schließen Leichtigkeit und die pure Freude nicht aus. Wie verträumt und rastlos Berlin klingen kann, haben soif sauvage für sich entdeckt und nun mit uns geteilt.
Verträumt wie ein herbstlicher Nachmittag an einem stillen See und tanzbar wie eine durchwachte Nacht in Berlin – so hören sich soif sauvage auf ihrem gleichnamigen Debut an. Zwei Jahre ist es her, dass Florence Wilken und Pierre Burdy ihr Musikprojekt ins Leben gerufen haben, das sich irgendwo zwischen House und Indie-Pop bewegt. Seither haben sie einen sinnlichen Sound heranreifen lassen, der sich am besten mit einem simplen, aber anerkennenden „It feels good!“ beschreiben lässt.
Quelle: YouTube
Auf Bandcamp bezeichnen sie sich als „berlin based french duo“, deren melancholischer Electro-Pop von souligem Gesang untermalt wird. Im Sommer 2019, ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung ihres Albums, traten sie bereits als Nachwuchs auf dem Pop-Kultur-Festival Berlin auf.
Soif sauvage siedeln sich musikalisch in der Nachbarschaft einer jungen, diskursfähigen Generation von Pop an, die poetisch-sinnlich und selbstbewusst klingt. Die gefühlsbetonten Lyrics gehen Hand in Hand mit spielerischen Arrangements. Trotz verführerischer Verspieltheit wirkt das Album jedoch wie eine harmonischen Einheit, die wenig experimentierfreudig erscheint. Dass soif sauvage aber das Potenzial dazu haben, lassen sie durchschimmern.
Man kann sich in ihren Songs selbst wiedererkennen und zugleich zwischen den Klängen und Beats verlieren, die, mal subtil, mal ausdrücklich, aber stets zum Tanz auffordern. Auch wenn das Debut von soif sauvage von Melancholie getragen wird, lädt es zum Wohlfühlen ein und lässt die schwer wiegenden Gefühle zehn Tracks lang schweben.